Reprint der Ausgabe von 1873
Der frühverstorbene Philosoph Paul Asmus (1842-1877) ist einer der großen Ver-gessenen der Wissenschaftskultur des 19. Jahrhunderts. In vieler Hinsicht ist sein denkerisches Werk von hoher Aktualität. Mit seiner Schrift «Das Ich und das Ding an sich» hat er ein selten klares, lichtvolles und nahezu poetisch schön formuliertes philosophisches Grundlagenwerk geschaffen. Ausgehend von prinzipiellen Erörterungen zur «Identität des Denkens und Seins» und der grundsätzlichen Möglichkeit des Erkennens, skizziert Asmus in einzelnen Kapiteln die Grundzüge der Philosophien von Kant, Aenesidemus, Beck, Jacobi, Fichte, Novalis, Schlegel, Schleiermacher, Schelling, Hegel, Herbart und Schopenhauer und entwirft so ein prozessuales Bild der modernen menschlichen Bewusstseinsentwicklung. So ist ein wahres Schulungsbuch entstanden, das nicht nur die Fähigkeit zur Abstraktion fordert und fördert, sondern zugleich den Weg zu einem reinen, lebensvollen Denken eröffnet.
"Wer die kleine Schrift Paul Asmus' «Das Ich und das Ding an sich» liest und versteht, der wird mehr gewinnen, als er durch das Studium dickleibiger philosophischer Werke von Autoren gewinnen könnte, die über die Grundfragen der Erkenntnis sprechen und nie die Grundbedingung für solches Mit-sprechen erworben haben: ein sich streng kontrollierendes, intuitives, produktives Denken."
Rudolf Steiner
Edition Immanente 2014
Herausgegeben und eingeleitet durch Thomas Brunner.
ISBN 3-942754-30-9 • XVII, 141 Seiten • € 28,-
lieferbar ab Januar 2015
Das Kernproblem der modernen Kapi-talverwaltung ist, dass zumeist keine menschliche Unmittelbarkeit in der Begegnung mehr angestrebt wird. Diese mangelnde menschliche Unmittelbarkeit ist aber die Hauptursache dafür, dass die neuzeitliche Politik und Wirtschaft eine immer abstraktere und ungreifbarere Dynamik zeigt, in der immer weniger der Mensch als wirkende und verantwortende Instanz im Mittelpunkt steht, sondern die Institutionen von geradezu selbstläufigen Macht- und Marktmechanismen beherrscht werden.
Vortrag vom 5. Dezember 2006 in Heidelberg im Rahmen des »forum zeitfragen« der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland
(Nr. 1) • 2. Auflage, Berlin 2009 • Broschüre, 23 Seiten • € 5,00
Die Globalisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse hat dazu geführt, dass sich der einzelne
Mensch in den geldwirtschaftlichen Gegebenheiten des modernen Sozialstaates häufig
nur noch als Zuschauer der immer unfassbarer erscheinenden Dimensionen erlebt.
Thomas
Brunner unternimmt in dieser kleinen Schrift den Versuch, aufzuzeigen, wie in Rudolf Steiners
Konzeption der Sozialen Dreigliederung ein ganz neuartiger Weg eröffnet wurde, bei
dem innere Schulung und gesellschaftliche Entwicklung aufs Innigste verbunden sind.
«Denn die Idee von der Dreigliederung ist nicht
nur ein Ziel, sondern sie ist eben selbst ein Weg.» Rudolf Steiner
Aufsatz entstanden um die Jahreswende 2005/2006
(Nr. 2) • 3. Auflage, Berlin 2012 • Broschüre, 27 Seiten • € 5,00
ISBN 978-3-942754-11-8
Also die Frage, die eigentlich der Fußball stellt, ist doch: Gibt es ein anderes Prinzip als „Sieger und Besiegter“? Gibt es ein um-fassenderes Prinzip? Der Fußball selber verhält sich ja neutral zum Spiel, er hat keine Partikularinteressen. Der Fußball hat ei-gentlich allseitige Interessen. Und was heißt das jetzt, allseitige Interessen in Bezug auf den Menschen zu haben? Auch in Bezug auf meinen vermeintlichen Gegner?
Vortrag vom 10. Juli 2006 zur Eröffnung der IV. Freien Sommeruniversität in Cottbus
(Nr. 3) • 2. Auflage, Berlin 2009 • Broschüre, 26 Seiten • € 5,00
„Seine durchgewachten Nächte
haben unsern Tag erhellt.”
Johann Wolfgang von Goethe
(Nachruf für seinen Freund Friedrich Schiller)
Die hiermit veröffentlichten beiden Vorträge skizzieren die Werkentwicklung Friedrich Schillers
im Kontext seines Lebensganges. Ausgehend vom religiös motivierten Frühwerk, über
die philosophisch-wissenschaftliche Zeit als Professor in Jena, bis hin zur Verwandlung des
Idealismus zu einer geisteswissenschaftlich begründeten – auch die gesellschaftliche Dimension
umfassenden – Methode der Kunst wird Schillers hohe Aktualität für unsere Gegenwart
herausgeareitet, insbesondere in Bezug zu Rudolf Steiners Erkenntnistheorie.
Vortrag vom 29. Okt. 2005, R. Steiner Haus, Berlin, sowie Beitrag zur Podiumsdiskussion
vom 6. Okt. 2007, Dornach zum Thema: „Rudolf Steiner und der Wissenschaftsbegriff“
im Rahmen der Akademietage „Was ist an der Zeit?“
(Nr. 4) • 2. Auflage, Berlin 2010 • Broschüre, 33 Seiten • € 5,00
Wie wenig andere hat gerade er es verstanden, das Wesentliche vom Zeitbedingten zu trennen und damit das Evolutionär-Menschliche den verschiedensten Strömungen abzugewinnen. Ihm ging es nicht primär um ein theoretisch als richtig erkanntes Gesellschaftsprogramm, son-dern darum, den individuellen Menschen zu ermutigen, die latent vorhandenen Kräfte der Liebe und des Wahrheitsstrebens zu mobi-lisieren. Die Dogmatisierungen der einzelnen Richtungen sind für Fromm nur der Ausdruck einer „nicht-produktiven Orientierung“, also einer Entfremdung des Menschen von sich selbst.
Aufsatz entstanden September 2000
(Nr. 5) • Berlin 2008 • Broschüre, 35 Seiten • € 5,00
Allein eine sich befreiende Zivilgesellschaft, die selbst die Kraft aufbringt, die Kultur und die Bildung in die eigene Verantwortung zu übernehmen, wird auch das Selbstverständnis und die Fähigkeit, d.h. den Geist entwickeln, die Verteilungsfrage als freie Gestaltungsfrage in assoziativen Zusammenhängen bewegen zu wollen. Wer wirklich ein sozialeres Gesellschaftsleben im Auge hat, der wird die Kultur nicht zum reinen Mittel degradieren, sondern er wird bestrebt sein, gerade alle abstrakten und Anonymität mit sich bringenden, generellen sozialen Lösungen durch eine unmittelbare Kultur zu ersetzen.
Aufsatz entstanden September 2008
(Nr. 6) • Berlin 2009 • Broschüre, 28 Seiten • € 5,00
«Jakob Böhme eröffnet einen Weg, auf dem Erkenntnis nicht hochmütig oder Macht ausübend
wird, weil sie mit der göttlichen Gnade rechnet. Natürlich ist der Böhmesche Weg
nicht ein Weg der Vernunft. Dennoch ist die Vernunft für den Menschen ein Läuterungsmittel,
sie ist ein Läuterungsmittel der Shpäre, die Böhme die Shpäre des Astralischen nennt. Er
selbst spricht vom «astralischen Geist». Das ist der Mensch in seiner Subjektivität vor dem
Erlebnis der neuen Einheit mit dem Geiste, dem Erlebnis, wieder im Ganzen zu stehen.»
Diese beiden Vorträge führen in das Leben und Werk des Görlitzer Schusters und, wie Hegel
sagte, «ersten deutschen Philosophen» ein und arbeiten auf unterschiedliche Weise die
Aktualität des Böhmeschen Impulses für die Gegenwart heraus. Durch so manche Übersetzungsleistung
der erst einmal fremd anmutenden Sprache wird Jakob Böhme so als Inspirationsquelle
für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erlebbar.
Jakob Böhme
Zwei Abendvorträge im Rahmen der Ostertagung „Jakob Böhmes Werk und dessen verborgene geistige Tiefe als Ankündigung eines modernen menschlichen Weltbildes“ vom 21. bis 23. März 2008 im Archeus, Görlitz
(Nr. 7) • Berlin 2009 • Broschüre, 59 Seiten • € 7,00
Wilhelm von Humboldt ist ein Vorbote der erwachenden Zivilgesellschaft, denn er er-kannte wie nur wenig andere, dass eine wirkliche Kultur nur aus einem achtungsvollen, unmittelbaren, menschlichen Zusammenwirken hervorgehen kann, wo die Menschen sich gegenseitig den notwendigen Besinnungs- und Entwicklungsraum zugestehen, zur Entfaltung ihrer ganzen Individualität. Doch diese Zivilgesellschaft kann nur zu ihrer ganzen Aufgabe erwachen, wenn der anachronistische Begriff der nationalen Staatsgemeinschaft wirklich durch den Menschheitsbegriff der Individualität abgelöst wird. Deshalb betonte Humboldt, dass in einer menschenwürdigen Rechtsordnung nicht alles soziale Leben restlos vom Staat beherrscht werden darf. Er erkennt, dass wir dafür Sorge tragen müssen, dass der Staat sich ausschließlich darauf beschränkt, die Bedingungen herzustellen, in denen sich jedes Individuum in seiner Weise mit den Verhältnissen assoziieren und verbinden kann. Also, das Individuum darf nicht in seinen Handlungen bestimmt, sondern es muss vor fremdbestimmten Einflüssen geschützt werden. Wie sich zwei verbinden, das soll in keiner Weise staatlich gelenkt werden.
Öffentlicher Vortrag vom 26. Mai 2007 im Amerlinghaus, Wien, im Rahmen der Tagung:
„Die Aufgaben der Zivilgesellschaft im Zeitalter der wirtschaftlichen Globalisierung“
(Nr. 8) • 2. Auflage, Berlin 2009 • Broschüre, 45 Seiten • € 5,00
ISBN 978-3-942754-08-8
Und das Bild der Jungfrau, wie es nun parallel zur griechischen Kulturepoche, im Grunde im Übergang von der griechischen zur rö-mischen, in Erscheinung tritt, ist auch ein altes Bild. Es ist das Bild der geläuterten Seele die den Geist empfängt. Auch Sokrates lässt den Geist von einer Frau gebären. Auch für Sokrates ist die Seele weiblich, der Geist das Kind das geboren wird. Hier beginnt jetzt die Thematik, wo ich versuchen werde anzuschauen, wo wir heute, also im 21. Jahrhundert, gegenwärtig stehen in der Frage: Wie kann dieses Kind, wie kann dieser Geist zu kulturellem Leben wieder erwachen? Wie kann dieser Geist wirksam werden? Wie kann Kultur heute gestiftet werden? In einer Zeit, wo scheinbar der einzelne Mensch ja gar nicht mehr so ein entscheidender Faktor ist wie in den frühen Kulturen noch.
Vortrag vom 27. Dezember 2007 in Berlin zu den "Jahrestage 2",
sowie ein Aufsatz entstanden November 2006
(Nr. 9) • Berlin 2009 • Broschüre, 40 Seiten • € 5,00
Wenn man anschaut was ist das eigentlich, was ist die Bank, dann kann man den Vergleich ziehen, dass es im Mittelalter, am Ende des Mittelalters hieß: Der Papst ist der Einzige der den Zugang zu Gott hat. Wollt ihr eure Schulden erlassen haben schon bevor ihr vors „jüngste Gericht“ kommt, so müsst ihr euren Obolus geben, so müsst ihr euren Ablass zahlen. Das hat ja zu Luthers Thesen geführt. Das hat dahin geführt, dass Luther gesagt hat: Nein, der Papst kann nicht den Geist für sich pachten und für sich verwalten. Genau das Problem haben wir heute in der Bank! Die Bank ist die neue Kirche, sie verwaltet nämlich das gesellschaftliche Kapital, und sie verhindert, dass es freies Fähigkeitenkapital werden kann. Diesen Prozess verhindert sie. Weil dieser Prozess hieße: die Bank hat nicht Interesse am Gewinn, den sie nur erzeugt durch Anonymität, sondern die Bank hat nur das Interesse die Dienstleistung auszubilden zur Ermöglichung der Begegnung. Also was ist eigentlich Bank? Was ist eigentlich Bank, wenn wir sie zeitgemäß denken? Bank zeitgemäß gedacht ist eigentlich das aktive Zusammenarbeiten, das Hier-konkrete-Begegnung-schaffen, um über die jeweiligen Initiativen ins Gespräch zu kommen und um – natürlich immer nur im Rahmen des Möglichen – über die Möglichkeiten der Realisierung zu sprechen.
Vortrag vom 2. Mai 2009 im Rahmen der Tagung „Grundlagen zur Entwicklung eines zeitgemäßen Geisteslebens angesichts der internationalen Finanzkrise“ in der Anthroposophischen Gesellschaft, Wien
(Nr. 10) • 2. Auflage, Berlin 2012 • Broschüre, 18 Seiten • € 5,00
ISBN 978-3-942754-10-1
Die Befürchtung, dass die Bildung durch größere Autonomie in eine neue Abhängigkeit der Wirtschaft geraten könnte, übersieht, dass gerade die staatliche Bildungsbevormundung den Effekt mit sich bringt, dass wirtschaftliche Interessen federführend werden und eine elitäre Bildungslandschaft entsteht, weil der einzelne Mensch nicht als verantwortlicher Mitgestalter zur Geltung kommen kann. Eine Befreiung der Bildung würde hingegen gerade der Wirtschaft neue soziale Impulse zuführen.
Aufsatz entstanden Herbst 2009, Erstveröffentlichung in: Die Drei / Januar 2010
(Nr. 11) • Berlin 2010 • Broschüre, 19 Seiten • € 3,50
"Ich kann weder spielen noch singen, und wenn ich dichte, so sing’ ich doch und spiele auch. Wenn ich die Weisen von mir geben könnte, so würden meine Lieder besser gefallen als jetzt. Aber getrost, es kann sich ja eine gleich-gestimmte Seele finden, die die Weise aus den Worten heraushorcht und sie mir zurückgibt."
Wilhelm Müller
Franz Schubert war alles andere, als der kleinbürgerliche Schulmeister und bravgemüt-liche Biedermeiermusikant, als den ihn seine Nachwelt gerne sehen wollte. Schuberts sensibel-gehaltvolle und menschlich-intelli-gente Textbehandlung zeigt, wie wenig er sich von politischen oder individual-psycho-logischen Tendenzen vereinseitigen ließ. Selbst dort, wo seine Vorlage ihm anderes suggeriert erringt er immer den Ton einer umfassenden Menschlichkeit. Insbesondere seine beiden Liederzyklen Die schöne Müllerin und Winterreise haben ihn auf diesem Wege in die Tiefe der menschlichen Seele geführt…
" Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz.
Und wollte ich wieder Schmerz nur singen,
so ward er mir zur Liebe."
Franz Schubert
2. Auflage, Berlin 2011 • gebunden • 103 Seiten • incl. Beilage der Liedtexte der "Schönen Müllerin" & der "Winterreise"
ISBN 978-3-942754-03-3 • € 16,80
„Die hier herausgegebenen Texte von Thomas Brunner bedürfen keiner Einleitung, weil sie selbst einleitend sind. Vier Texte, jeder eine Einladung einem Werk der Dichtung, der Malerei, der Musik, einem Schöpferischen, einer Seh-Möglichkeit zu begegnen; eine Einleitung in ein bestimmtes Spannungsfeld, in dem Erschaffender, Werk und Erlebnis, zwischen unbedingter Einmaligkeit und bedingter Zeitlichkeit innerhalb der Welt-entwicklung, etwas möglich machen.“
Zvi Szir
Der Titel dieser Aufsatzsammlung entstammt einer Aussage Goethes, die uns durch Friedrich Wilhelm Riemer, dem Altphilologen und langjährigen Sekretär Goethes überliefert wurde. Euphonie (von griechisch euphōnía:gute/schöne Stimme oder Wohlklang) bezeichnet einen Zusammenklang, der nicht vorgestellt oder aus einem Gesetz abgeleitet, sondern nur aus der unmittelbaren Wahrnehmung gebildet werden kann. Somit ist mit diesem Begriff auf das künstlerische Schaffensprinzip schlechthin gedeutet; denn nicht allgemeine Gesetze werden durch die Kunst zum Ausdruck gebracht, sondern ein jeweils Besonderes so behandelt, dass es sein ihm eigenes Wesen offenbaren kann.
Aus dem Inhalt:
Goethes Lebenswirklichkeit /
Gedanken zu Goethes 250. Geburtstag
Eine etwas andere Weihnachtsbetrachtung /
Gedanken zu Mozarts Oper Die Entführung aus dem Serail
Vom inneren Leben der künstlerischen und sozialen Formen /
Conrad Ferdinand Meyer, Rudolf Steiner
und die Entwicklung der Eurythmie
Titus – oder Rembrandts Gold /
Notizen einer Londonreise
1. Auflage, Berlin 2013 • Klappenbroschur • 116 Seiten • mit 4 farbigen Abbildungen
mit einem Geleitwort von Zvi Szir
ISBN 978-3-942754-07-1 • € 12,80
Wie können die Fehlentwicklungen, die durch die internationale Finanzkrise erschreckend zu Tage getreten sind, wieder ausgeglichen und zukünftig verhindert werden? Enormen Ver- mögensbündelungen stehen immense Staats-verschuldungen gegenüber. Da scheint es naheliegend, die Schieflage durch eine ver-stärkte staatliche Regulierung der Wirtschaft eindämmen zu wollen. Dass sich in den zu Tage getretenen Problemen im Kern aber vor allem die Verfasstheit des gegenwärtigen Geisteslebens ausspricht, und dass gerade eine Befreiung des Geisteslebens aus staatlicher Vormundschaft die wesentlichen Impulse frei setzen würde, das wird selten erwogen.
Aufsatz entstanden Dezember 2011
(Nr. 13) • 1. Auflage, Berlin 2013 • Broschüre, 19 Seiten • € 5,00
ISBN 978-3-942754-06-4
"In einem despotischen Land ist für einen Intellektuellen, der nach Freiheit strebt, das Gefängnis die Türschwelle auf dem Weg zur Freiheit. Ich bin bereits über diese Schwelle getreten, die Freiheit kann daher nicht allzu weit sein."
Liu Xiaobo
"Das "ethische Individuum" kennt, ob durch Nachsinnen oder weil es ihm der natürlich praktische Verstand vermittelt hat, das Geheimnis seines "Sein auf der Welt". Und in diesem "Sein auf der Welt" findet man jeden ethischen Impuls und seinen Drang nach Außen. Deswegen kann der "ethische Mensch" sich selber sein eigenes Leben gestalten: ein Leben voll Gewissheit, Haltungen, Behauptungen und Aphorismen und alle kompatibel unter sich und sich gegenseitig stützend; der "ethische Mensch" zweifelt nie an sich, mit einem Wort, er spürt den "ethischen Drang" seiner Persönlichkeit als Mittelpunkt seines Seins."
Felipe González Vicén
Mit einem Aufsatz von Thomas Brunner über den Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo und einer Buchbesprechung der Biografie "Der Freiheit geopfert" von Bei Ling
(Nr. 12) • Berlin 2011 • Broschüre, spanisch/deutsch, 51 Seiten • € 5,00
ISBN 978-3-942754-01-9
Es gehört zur Tragik dieses Realitystreifens, dass noch nie so viel und intensiv in dieser Stadt miteinander geredet wurde... Und auf einmal waren SIE da und sagten laut, was sie dachten. Sie fanden sich zusammen, zuerst eine handvoll junger Leute. Sie sagten, wir können doch jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen, wir müssen doch was tun. Es war, als ob sich ein Rede-Strom Bahn gebrochen hat, der immer mehr Stimmen in sich vereinigt.
Jeder Versuch, eine Leih- und Schenkungs-kultur aufzubauen, ohne gleichzeitig eine neue Erkenntnis- und Dialogkultur damit zu verknüpfen, wäre zum Scheitern verurteilt. Es würden einfach die inneren Voraussetzungen fehlen. Man würde an der eigenen Abstraktheit und an den eigenen Ängsten scheitern. Ohne eine neue Erkenntniskultur würde immer wieder ein normatives Element in den Umgang mit Geld hineinkommen, ein Kontrollelement. Und es würde Angst und nicht Vertrauen den Umgang mit Geld bestimmen. Ein Milieu von Leihen und Schenken setzt eine Erkenntnis- und Beziehungssphäre im Sinne des freien Geisteslebens voraus. Eine Sphäre, in der Menschen sich konkret aufeinander beziehen und sich im Hinblick auf die jenseits der Schwelle liegende Wirklichkeit des Menschseins verständigen.
Überarbeiteter Vortrag vom 25. Mai 2013, Berlin, im Rahmen der Tagung:
Geist = Kapital – Grundlagen einer verantwortlichen Ökonomie
Berlin 2013 • Broschüre, 32 Seiten • € 5,00
ISBN 978-3-942754-21-7
Der erste Schritt in der Erarbeitung der Anthroposophie führt zu einem neuen Erleben des Denkens. In einem zweiten Schritt entsteht durch die Ideen der Geisteswissenschaft eine neue Empfindungsfähigkeit. Man erlebt das Geistige in der eigenen Biographie sowie im Zusammenhang mit konkreten sozialen und gesellschaftlichen Gestaltungsfragen. Als dritter Schritt erwächst daraus ein neues Verhältnis zur Arbeit. Man erfasst auf praktische Weise, was es bedeutet, sich durch einen "idee-erfüllten Willen" zu bewegen, in dem nicht nur das kleine Ich, sondern das Wesen der ganzen Menschheit mitlebt. Auf diese Weise kann sich die Anthroposophie individualisieren und der einzelne Mensch lernt durch sein eigenes Leben und Arbeiten zum Bau einer Brücke zwischen Himmel und Erde beizutragen.
Berlin 2012 • Broschüre, 43 Seiten • € 7,00
ISBN 978-3-942754-02-6
Im Jahr 1912 erschütterte der Untergang der Titanic die ganze Welt. Zwei Jahre vor dem Ausbruch der Ersten Weltkrieges geriet damit die bürgerliche Selbstzufriedenheit ganz plötzlich ins Wanken. Darüber ist bereits viel geschrieben worden.
Weniger bekannt ist indessen, dass zur selben Zeit und von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet Rudolf Steiner eine Anthroposophische Gesellschaft gründete und darum bemüht war, der Menschheit einen umfassenden neuen Kulturimpuls zu geben, der auf die Initiativkraft des Individuums setzte und sich radikal dem zur Passivität erziehenden Materialismus entgegenstellte.
Am wenigsten bekannt ist schließlich, wie eng jener so viel besungene Titanic-Untergang mit dem Wirken Rudolf Steiners um Ostern 1912 tatsächlich verbunden war...
Die vorliegende Studie möchte auf einige zentrale Vorgänge des Jahres 1912 blicken in der Hoffnung, daran – angesichts der gegenwärtigen menschheitlichen Herausforderungen – eine Haltung wachzurufen, die sowohl inhaltlich als auch methodisch mit den Worten Jean Gebsers auf den Punkt gebracht werden könnte:
"Mit dem Herzen denken, heißt lebendig denken. Heißt über dem Dröhnen des Gewitters das Aufgehen der Blüte nicht überhören; über den Teilausdrücken des Menschlichen den gesamtmenschlichen Ausdruck nicht übersehen; darauf verzichten, überzeugen, bekehren, vergewaltigen zu wollen, um jene Stelle, jene Ebene zu finden, von der aus gesehen alles auf sein natürlich wirkendes Maß zurückgeführt wird. Wer mit dem Herzen denkt, gestaltet die Wirklichkeit."
Berlin 2012 • Klappenbroschur, 161 Seiten • € (D) 15,00 / € (A) 15,40
ISBN 978-3-942754-12-5
Die Maschinenkultur:
Wir leben heute in einer Welt, die es so nicht gegeben hat, bevor sich im Zuge der Jahrhundertwenden 1800 – 1900 – 2000 eine ganz eigene Welt der
Maschinen inmitten unserer Menschenwelt ausgebreitet hat, die neben allem Hilfreichen, das sie bietet, auch den Effekt hat, unser Menschsein radikal
in Frage zu stellen.
Ihre Gegenbewegung:
Drei umfassende soziale Bewegungen haben im 19. Jahrhundert die Frage nach dem Menschsein inmitten der Maschinenkultur auf je verschiedene
Weise zu beantworten versucht. Das sind die Linke Bewegung, die Lebensreform-Bewegung und die Theosophische Bewegung. Im letzten Drittel
des 20. Jahrhunderts traten sie erneut auf als Neue Linke, als Alternativbewegung und als New Age-Bewegung.
Das Herankommen der Anthroposophie:
Was mit diesen drei sozialen Menschheits-Bewegungen in ihrer Auseinandersetzung mit der modernen Wirklichkeit der Maschinenkultur schließlich
Stufe um Stufe in die Welt kommen wollte, ist eine vierte Bewegung, die alle vorangehenden mit umfasst: Die Anthroposophische Bewegung. Diese
erschien zuerst um 1800 in Mitteleuropa als ideell geahnte Vor-Anthroposophie und wurde um 1900 ebendort von Rudolf Steiner auf den
Weg gebracht, um unserem Menschsein auf allen Ebenen Orientierung und Sinn zu geben für die weitere Entwicklung ins 21. Jahrhundert hinein.
Berlin 2012 • Klappenbroschur, 161 Seiten • € (D) 15,00 / € (A) 15,40
ISBN 978-3-942754-13-2
"Wenn heute die Welt revoltiert,da ist es der Himmel, der revoltiert, das heißt der Himmel, der zurückgehalten wird in den Seelen der Menschen und der dann nicht in seiner eigenen Gestalt, sondern in seinem Gegenteile zum Vorschein kommt, der in Kampf und Blut zum Vorschein kommt, statt in Imaginationen. Es ist daher gar kein Wunder, wenn jene Menschen, die sich an solchem Zerstörungswerk der sozialen Ordnung beteiligen, eigentlich das Gefühl haben, sie tun etwas Gutes. Denn was spüren sie in sich? Den Himmel spüren sie in sich; er nimmt aber nur karikaturhafte Gestalt an in ihrer Seele." Rudolf Steiner
In den vorliegenden Aufsätzen versucht der Autor,
ein Stück Gegenwartskultur tiefer zu durchleuchten
und begreifbar zu machen. Dabei bewegt sich
die Bandbreite der Themen vom Prolog „Geboren
1968“ über die Betrachtung der amerikanischen
Popkultur, des Jahres 1950 als „weltgeschichtliche
Spiegel-Achse“, des Massakers in Aurora, Colorado
im Jahre 2012 bis zu einer Zusammenschau der
Jugendbewegungen des 20 Jahrhunderts.
Berlin 2013 • Klappenbroschur, 199 Seiten • € (D) 15,00 / € (A) 15,40
ISBN 978-3-942754-14-9
„O, Staat, wie tief dir alle Besten fluchen! Du bist kein Ziel. Der Mensch muß weitersuchen.“
Christian Morgenstern, 1902/03
Dieses Büchlein offenbart einen Morgenstern, der sich zeitlebens leidenschaftlich um das öffentliche Wohl und Wehe kümmert. Und obwohl er, bedingt durch seine lebenslange damals unheilbare Lungenkrankheit, niemals ein politisches Amt oder Mandat bekleidete, denkt er das Politische der Zukunft, als unser sozial gerichtetes Wollen, ganz neu. So bringt er die verfasste Autonomie des geistigen und kulturellen Lebens unseres Gemeinwesens als ein Fundament künftiger Gesellschaftsordnung mit auf den Weg. Als er am Vorabend der Weltkriegskatastrophe stirbt, ist er durch seine große Nähe zu Margareta Morgenstern und Michael Bauer bereits Teil der aufkommenden Bewegung für die Entstaatlichung des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens Mitteleuropas. Der Autor dieser Schrift findet in zahlreichen Briefen, Tagebucheintragungen, Epigrammen, kritischen Schriften und Zeitschriftenbeiträgen die Belege für Christian Morgensterns geistige Kraft zur Verwandlung des Politischen.
1. Auflage, Berlin 2014 • Klappenbroschur • 104 Seiten
mit einem Geleitwort von Johannes Lenz
ISBN 978-3-942754-16-3 • € 9,80
«Erst wenn der Philosoph das ab-solut Letzte als sein Erstes ansehen wird, kann er zum Ziele kommen. Dieses absolut Letzte, zu dem es die Weltentwicklung gebracht hat, ist aber das Denken.»
Rudolf Steiner
Dieser Essay macht sich auf den Weg, den Spuren von Rudolf Steiners Freiheitsbegriff zu folgen – doch nimmt er den einen oder anderen Umweg bewusst in Kauf, um ihn besser zu verstehen. Im Mittelpunkt steht dabei der freie Geist, der sich in Freiheit und aus sich heraus Freiheit bildet. Steiners Schilderungen dieses Geschehens verdichtet Kovce zu einer Initialphilosophie, die sich mit Tendenzen der gegenwärtigen Philosophie misst – und jeden Einzelnen daran erinnert, dass er zwar schon zur Welt gekommen ist, jedoch immer wieder neu erst zu sich selbst finden muss.
1. Auflage, Berlin 2014 • Klappenbroschur • 104 Seiten
ISBN 978-3-942754-17-0 • € 9,80
"Die Bildung zur Menschlichkeit, die Menschenbildung und alle ihre Mittel sind in ihrem Ursprung und in ihrem Wesen ewig die Sache des Individuums und solcher Ein-richtungen, die sich eng und nahe an dasselbe, an sein Herz und an seinen Geist anschließen."
Johann Heinrich Pestalozzi
Welche sozialen Räume sind für umfassende und lebensnahe Bildungsprozesse, die die ökonomische Zweckrationalität überwinden, förderlich? Soll Bildung im 21. Jahrhundert noch als Aufgabe des Nationalstaates angesehen werden, oder sind wir nicht vielmehr alle als Teil der Zivilgesellschaft aufgerufen, die Gestaltung eines inklusiven und öffentlichen Bildungswesens selbst in die Hand zu nehmen? Diesen Fragen geht die Autorin anhand der kritischen Besprechung von traditionellen Selektionsmechanismen (Zensuren, Abschlüsse) und aktuellen Vereinheitlichungs-Bestrebungen (Bildungsstandards, PISA etc.) im Schulsystem nach. Außerdem werden mit Johann Heinrich Pestalozzi, Wilhelm von Humboldt, Rudolf Steiner, Ivan Illich, Gustavo Esteva u. a. Protagonisten eines freien Schulwesens vorgestellt. Durch eine eingehende Analyse der Aufgabe des Bildungswesens im Verhältnis zu Staat und Wirtschaft wird die Perspektive einer selbstverwalteten Bildungslandschaft herausgearbeitet, die der Zivilgesellschaft vielfältige Aufgabenfelder eröffnet und neue transnationale, solidarische Zusammenhänge ermöglicht. Angesichts der steigenden Staatsverschuldung und der wachsenden Arm-Reich-Schere wird auch die Notwendigkeit einer sozial verantwortlichen Bildungsfinanzierung jenseits der staatlichen Steuermittel diskutiert.
Die vorliegende Studie wurde als Diplomarbeit in Rahmen des Diplomstudiengangs Internationale Entwicklung an der Universität Wien unter der wissenschaftlichen Betreuung von Dr. Helmuth Hartmeyer geschrieben und liegt nun hiermit in einer überarbeiteten und erweiterten Fassung vor.
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ulrich Klemm
Berlin 2012 • Klappenbroschur, 298 Seiten • € (D) 18,00 / € (A) 18,50
ISBN 978-3-942754-20-0
Die Aktualität des Lebenswerkes Friedrich Schillers – in seinem 200. Todesjahr – gründet auf der Außergewöhnlichkeit, mit der er sich den brennend-sten Fragen seiner eigenen Zeit widmete. Streitbar, doch klar, trat er allen politisch-utopischen Bestrebungen entgegen, um auf die umfassende Frage nach dem Menschsein im angehenden industriellen Zeitalter mit einer neuen Perspektive zu antworten: dem Entwurf einer geisteswissen-schaftlich fundierten Methode der Kunst.
Edition Immanente im FIU-Verlag © Wangen / Cottbus / Leipzig 2005
ISBN 3-928780-61-1 • 88 Seiten • € 15,-
zu beziehen unter: ( FIU-Verlag / FIU-Verlag[at]t-online.de )